Große Nordthermen. TIMGAD. 48. Route. 303 Trümmerfeld
der
Stadt,
mit
Ausnahme
des
Trajansbogens
(S.
308),
bald
unter
den
Anschwemmungen
der
Wildbäche
und
geriet
durch
zwölf
Jahrhunderte
in
Vergessenheit.
Die
Ausgrabungen
der
französ.
neuerdings
unter
der
Oberleitung
des
Architekten
wichtigsten
Stadtteile
wieder
freigelegt,
darunter
das
Forum,
zwei
Markthallen,
das
Kapitol
und
nicht
weniger
als
sieben
Thermen.
Weit
mehr
als
die
fast
durchweg
bescheidenen
Privathäuser,
die
sich
keineswegs
mit
Pompeji
messen
können,
geben
die
nicht
immer
glücklich
restaurierten
öffentlichen
Bauten
ein
überraschendes
Bild
von
dem
Wohlstande
dieser
weltentrückten
römischen
Die
älteste
Stadt,
ein
Quadrat
von
350m
Seitenlänge,
der
ursprüng-
lichen
Bestimmung
des
Ortes
als
Grenzfestung
entsprechend
eine
regel-
mäßige
Anlage,
in
Form
eines
Standlagers
(vgl.
S.
299),
weist
zwischen
den
vier
mittleren
Toren
zwei
Hauptstraßen
auf,
den
sog.
Cardo
Maximus
und
den
Decumanus
Maximus.
Der
„Cardo
Maximus
Nord“
mündet
am
Forum
in
den
Decumanus
Maximus,
findet
aber
seine
Fortsetzung
als
Cardo
Maximus
Sud
zufolge
der
Unebenheit
des
Geländes
erst
ca.
80m
weiter
westlich.
Das
rasche
Anwachsen
der
Bevölkerung
im
II.
Jahrhundert,
besonders
im
O.
und
W.
an
der
verkehrreichen
Land-
straße
nach
Tebessa
(S.
329)
und
Lambaesis,
zur
Anlage
ausgedehnter
neuer
Straßenzüge
von
weniger
regelmäßigem
Grundriß.
Im
V.
Jahrh.
zog
sich
die
mittlerweile
arg
zusammengeschmolzene
Bevölkerung
in
das
älteste
Stadtgebiet
hinter
die
alte
Stadtmauer
zurück,
die
in
der
Zwischenzeit
vielfach
überbaut
worden
war.
Die
Hauptstraßen
sind
von
dorischen
Säulenhallen
eingefaßt
und
mit
bläulichen
Kalksteinplatten
gepflastert,
die
Nebenstraßen
haben
Sand-
steinpflaster.
Die
Wagengeleise
sind
namentlich
im
Decumanus
Maximus
tief
eingeschnitten;
die
Spurweite
ist
fast
dieselbe
wie
in
Pompeji
(1,30
gegen
1,25m).
Vortrefflich
und
jetzt
wieder
im
Gebrauch
ist
die
Kanali-
sation,
wie
ein
Blick
durch
die
Abflußsteine
an
den
Straßenecken
zeigt.
Als
Baumaterial
dienten
Gußmauerwerk
(opus
incertum,
kleine
Bruch-
oder
Feldsteine
mit
Mörtelzusatz),
außen
vielfach
mit
Backstein-
blendung,
oder
Steinfachwerk
(Steinbalken
mit
zwischenliegendem
Bruch-
steinmauerwerk
oder
mit
Backsteinmauem).
Die
Privathäuser
nehmen
meist
eine
Insula,
das
Quadrat
zwischen
vier
Straßen,
ein.
In
den
Hauptstraßen
liegen
die
Krämer
mit
Eingang
von
der
Straße,
insoweit
nicht
der
Hausbesitzer
selbst
der
Gewerbtreibende
jetzt
das
maurische
bildet
wie
in
ganz
Nordafrika
ein
Säulenhof
(Peristyl)
nach
orientalischem
Vorbilde,
nicht
das
überdachte
Atrium
des
altrömischen
Wir
beginnen
unsere
Wanderung
am
Nordende
der
Stadt.
Gleich
r.,
außerhalb
der
alten
Stadtmauer,
liegen
die
*Großen
Nordthermen
(Grands
Thermes
du
Nord;
Pl.
D
1),
die
großartigste
erhaltene
Bäderanlage
Nordafrikas,
ein
Rechteck
von
80,50
×
64,45m,
mit
35
gleich
den
späteren
Thermen
Roms
völlig
symmetrisch
aufgeführten
Räumen.
Die
Mauern
ragen
teilweise
noch
bis
zu
7m
Höhe
über
dem
Boden
empor.
Von
der
zehnstufigen
Freitreppe
an
der
Ostseite
des
Gebäudes
gelangt
man
zunächst
in
das
Vestibulum,
den
Haupteingang
der
Thermen.
Der
Nebenraum
l.
öffnet
sich
auf
eine
Folge
von
drei
gewaltigen
Sälen.
Die
beiden
äußeren
dienten
wahrscheinlich
als
Palaestra
für
Turnübungen
und
Spiele;
in
der
Ecke
schräg
gegenüber
der
Eingangswand
ein
schacht-
artiger
Durchgang
nach
dem
Apodyterium
(Aus-
und
Ankleideraum).